Schröpfen

Schröpfen ist eine Therapiemethode, die sich schon seit Jahrhunderten in der Volksmedizin bewährt hat. Mit Zunahme technischer Neuerungen im Bereich der Medizin geriet es jedoch in Vergessenheit - obwohl es eine ungefährliche, sehr rasch wirkende Heilmethode ist.

Schröpfen löst keine Nebenwirkungen aus. Die Erfolge aber sind oft beeindruckend und treten in der Regel sehr schnell auf, da der Körper auf das Schröpfen innerhalb von Stunden reagiert.

Ziel des Schröpfens ist es, die Selbstheilungskräfte des Organismus zu stärken oder in Gang zu bringen. Durch das Aufsetzen der Schröpfköpfe auf gut gewählten Körperstellen werden

  • gestörte Körperfunktionen reguliert
  • Entzündungen gehemmt
  • Blocken ausgeschaltet

und

  • die Durchblutung der Gefäße wird angeregt.

Schröpftherapie – wie funktioniert sie?

Bei der von mir praktizierten Schröpfmethode handelt es sich um das trockene oder auch unblutige Schröpfen.

Die aus Glas bestehenden Schröpfköpfe werden an schmerzenden Körperstellen direkt auf die Haut aufgesetzt, mit Hilfe einer kleinen Pumpe am Ende des Schröpfkopfs wird ein Unterdruck erzeugt, der die Haut in das Schröpfglas hineinsaugt. An dieser Stelle entsteht eine starke Durchblutung. Die Schröpfköpfe verbleiben für eine Weile in dieser Position, in der Regel 10-15 Minuten. Es können kleine Blutergüsse entstehen, aber das ist gewollt! Denn nur wenn Blutflüssigkeit aus dem Gewebe austritt (und dann als „Knutschfleck“ sichtbar wird), kann die heilende Wirkung des Schröpfens einsetzen. Aber keine Sorge, die Flecken verschwinden nach 1-2 Tagen wieder.

Die kleinen Blutergüsse üben einen starken Reiz auf den Körper und die behandelte schmerzende Region aus. Dieser Reiz aktiviert die körpereigenen Heilkräfte, Entzündungen werden gehemmt und Blockaden ausgeschaltet.

Bei welchen Beschwerden kann Schröpfen helfen?

Es gibt kaum eine Krankheit oder ein Schmerzzustand, bei dem Schröpfen nicht in irgendeiner Weise positive Auswirkungen auf unseren Organismus haben könnte. Und: Schröpfen lässt sich sehr gut mit anderen Heilverfahren kombinieren. So ist es bei akuten Erkrankungen, die ein Antibiotikum erforderlich machen, eine effektive Begleittherapie.

Grundsätzlich setzt Schröpfen positive Impulse bei vielen Erkrankungen des Bewegungsapparates (Hüftgelenk-Beschwerden, Kniegelenk-Entzündung, Ellenbogen-Schmerzen, Beschwerden im Sprunggelenk, Beschwerden der Wirbelsäule).

Das Schröpfen des Nacken-Schulter-Bereichs kann hilfreich sein bei Migräne, Mittelohrentzündung, Tinnitus.

Das Schröpfen der Stirn kann wohltuend sein bei Sinusitis.

Das Schröpfen des Halses kann eingesetzt werden bei Halsschmerzen (Tonsillitis, Laryngitis, Pharyngitis).

Das Schröpfen des Rückens kann Linderung schaffen bei Bronchitis, Grippe, Burnout.

Das Schröpfen des Lenden-Bereichs kann eingesetzt werden bei Hexenschuss.

Das Schröpfen des Bauches kann Beschwerden reduzieren bei Störungen des Verdauungs-Traktes (Verstopfung, Blähungen, Reizdarm).

Schröpfkopfmassage

Bei der Schröpfkopfmassage wird ein Schröpfkopf auf die vorher eingeölte Haut aufgesetzt, dann aber über eine bestimmte Fläche – zum Beispiel den Rücken – verschoben. Diese Behandlung hat eine sehr viel stärkere durchblutungsfördernde Wirkung als eine herkömmliche Massage.

Eine Schröpfkopfmassage des Rückens kann beispielsweise helfen bei Asthma bronchiale, niedrigem Blutdruck, allgemeiner Erschöpfung und Schwäche.

Literaturtipp:

  • Hedwig Piotrowski-Manz, Die Kunst des Schröpfens. Haug Verlag 2015.